2002 – 2008
Mit einem überwältigenden Vertrauensbeweis wurde Konrad Wagner zum dritten Mal wiederum mit 97,3% der Stimmen zum 1. Bürgermeister gewählt. Seine Einsatzbereitschaft, sein Fachwissen und seine Art mit Mitmenschen umzugehen, war die Grundlage für seinen persönlichen Erfolg. Die FWG erhielt 46,1% der Stimmen und erneut zehn Sitze im Gemeinderat. Rosemarie Hofberger wurde wieder zur zweiten Bürgermeisterin gewählt. Konrad Wagner und Hermann Well zogen in den Kreistag Dachau ein.
Wegen der bevorstehenden Kommunalwahl war das Dreikönigstreffen 2002 ausgefallen. Die Gemeinderäte Josef Schuri (Gemeinderat 1978-2002) und Hermann Well (Gemeinderat 1990-2002) wurden verabschiedet.
In den Folgejahren fanden wieder in allen ehemaligen Gemeinden Ortsteilversammlungen statt. Es zeigte sich, dass die Bürgerinnen und Bürger auch unter der Zeit aus erster Hand informiert werden wollen. Darüber hinaus wurden Handwerks- und Gewerbebetriebe sowie das Pflegeheim Wollomoos besucht. Kreisverbandsversammlungen und Besuche von anderen Ortsverbänden gehörten ebenso dazu wie auch interne Treffen.
Am 2. August 2002 verstarb Brauereibesitzer Hans Wiedemann. Er gehörte dem Kreistag Aichach von 1966-1972 und dem Kreistag Dachau von 1972-1984 an. Die Freie Wählergemeinschaft trauerte um einen langjährigen Gönner und Freund.
Als „die Freie Wählergemeinschaft in Person“ bezeichnete Hans Lampl Josef Seidenschwarz, der nach 30 Jahren Gemeinderat nicht mehr kandidiert hatte. Durch seine herausragenden Wahlergebnisse gehörte er über viele Jahre zu den Zugpferden der FWG. Josef Seidenschwarz wurde am 19. Dezember 2003 die Bürgermedaille verliehen.
In den folgenden Jahren wurden die
Informationsveranstaltungen und Firmenbesuche weitergeführt. Man traf sich in unregelmäßigen Abständen zum geselligen Beisammensein und Meinungsaustausch im erweiterten Kreis der Freien Wähler.
Das herkömmliche Dreikönigstreffen wurde ab 2004 auf Maria Lichtmess verlegt, da es schwierig war, einen geeigneten Termin zu finden.
Seit dem 4. August 2004 treffen sich auf Initiative des ehemaligen Sprechers Josef Seidenschwarz die so genannten „Alten Freien Wähler“ mit Freunden und Gönnern in unregelmäßigen Abständen zu einem geselligen Beisammensein und Meinungsaustausch.
In mühevoller Kleinarbeit erstellten Josef Seidenschwarz und Manfred Heinrich eine Chronik der Freien Wählergemeinschaft Altomünster, die beim Jahrestreffen 2006 vorgestellt wurde. Das Werk legt die Entwicklung der FWG ab ihrer Gründung vor 40 Jahren dar. Peter Kreppold sorgte für die handwerkliche Ausarbeitung, Gerhard Gerstenhöfer für die Grafiken. Die Verfasser geben mit dieser Chronik einen knappen Überblick über die Entwicklung der FWG in den letzten vier Jahrzehnten. Das Nachschlagwerk erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
2008 – 2014
Nach 18 Jahren als Bürgermeister stellte sich Konrad Wagner für eine vierte und letzte Amtszeit wieder zur Verfügung. Konrad Wagner wurde mit 97,3% wiedergewählt. Die FWG aber konnte den Erfolg von 2002 nicht wiederholen und erreichte nur neun statt der bisher zehn Sitze im Gemeinderat. Ursache für den Verlust waren die Abgänge von langjährigen Gemeinderäten wie Mariele Aberl, Rosemarie Hofberger, Peter Kreppold, Josef Kopp und Johann Schneider. Im Kreistag erreichten die Freien Wähler 11 Sitze und stellten mit Michael Kreitmeir dem 1. Bürgermeister von Hebertshausen den 3. Landrat. Hermann Well wurde erneut Mitglied im Schulausschuss und im Jugendhilfeausschuss. Konrad Wagner wurde zwar auch wieder in den Kreistag gewählt, ist aber nicht mehr im Kreisvorstand der Freien Wähler tätig. Seit 2008 fungiert er als Obmann der Bürgermeister des Landkreises Dachau und vertritt die Bürgermeister in regionalen, überregionalen Verbänden und Interessengemeinschaften z.B. Gemeindetag.
Im April 2008 trat Johann Lampl als Sprecher der FWG zurück. Hubert Güntner wurde von den Gemeinderäten der FWG zu ihrem Sprecher bestimmt. Die Jahresversammlung am 01.02.2009 in Hohenzell wählte Hubert Güntner einstimmig zum Sprecher der FWG Altomünster. Johann Lampl wurde für seine Tätigkeit als Sprecher von 1999 bis 2008 geehrt.
Der langjährige Sprecher (1990-1999) und die Integrationsfigur der FWG, Josef Seidenschwarz, feierte am 14.12.2008 seinen 70. Geburtstag. Hans Lampl übermittelte die besten Glückwünsche im Namen der Freien Wählergemeinschaft.
Manfred Keller übernahm am 03.02.2010 die Aufgaben des langjährigen Kassiers von Josef Seidenschwarz. Die Gruppierung finanziert sich nur aus freiwilligen Spenden.
Folgende Veranstaltungen wurden bis 2012 durchgeführt: Informationsveranstaltung „Pumpenaustauschprogramm der Gemeinde Altomünster“ (2010), Besichtigung der Biogasanlage in Humersberg (2011), Bürgerinformationsrunde/Stammtisch in Oberzeitlbach (2011), Informationsveranstaltung „Energieeinsparung“ (2011), Energetische Einsparungen und aktuelle Förderungen“ (2012), „Energiereduzierung und Verfahrenstechnik im Betonwerk“ am Beispiel der neuen Produktionsanlage im Betonwerk Huber (2012).
Themen, die die FWG im Gemeinderat, auf den Jahrestreffen und im Gespräch mit dem Bürger beschäftigten, waren der Breitbandausbau als wichtige infrastrukturelle Aufgabe, der Neubau der Kläranlage und die Umsetzung des Abwasserkonzepts, die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr, der Radwegebau, der Flächennutzungsplan mit integrierten Landschaftsplan für das gesamte Gemeindegebiet, der Ausbau zur Mittelschule, der Neubau der Kinderkrippe, der Neubau des Bauhofs, das Feuerwehrkonzept, der Ausbau der Bahnlinie A zur S-Bahn, das Brauerei- und Barockfest 2009, das Bahnjubiläum 2013, der Ausbau von Themenwanderwegen, die Haushaltspläne, das Gemeindeentwicklungskonzept der Universität Augsburg, das Infobüro, das Einheimischenmodell, Personaleinstellungen in der Gemeinde, der Naturkindergarten in Wollomoos, die Entwicklung von Baugebieten, die umstrittene, aber notwendige Straßenanbindung 2047 zum Gewerbepark, die immer wiederkehrende Leitbildentwicklung, das Konjunkturpaket „Dachsanierung Schulturnhalle/Schule“ und energetische Maßnahmen und anderes mehr.
Kommunalwahl 2014
Allen ist klar, dass das Jahr 2014 wie schon das Jahr 1990 von einschneidender Bedeutung sein wird. Die Gemeinde braucht einen neuen Bürgermeister, verdiente Gemeinderäte wie Hans Lampl und Michael Gailer verabschieden sich nach 24 Jahren aus der Kommunalpolitik. Erneut wird eine Verjüngung der Kandidaten der Fall sein. Die FWG muss mehr als bisher auch Frauen für die Kommunalarbeit gewinnen und Neubürger dafür interessieren.
Wie soll sich die Wählergemeinschaft in Zukunft aufstellen? Das Meinungsbild der Gruppierung geht von der absoluten Eigenständigkeit bis zur aktiveren Beteiligung auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Die Gruppierung muss sich Gedanken über eine moderne Kommunalpolitik in einer aktiven Bürgergesellschaft machen und die Frage stellen, wie die zukünftige Entwicklung in einer schnelleren und komplexeren Welt aussehen soll? Welche Ziele sind zu definieren und welche Strukturen sind dazu notwendig? Wie funktioniert gute Kommunikation und Information und welche Netzwerke sind wichtig?
Dank an Konrad Wagner
Mit Hilfe von Konrad Wagner als 1. Bürgermeister war die FWG die letzten 24 Jahre sehr gut positioniert. Sie konnte über diesen langen Zeitraum die Gemeindepolitik und die Entwicklung der Gemeinde maßgeblich mit gestalten. Der gelegentlich erhobene Einwurf nur noch ein Wahlverein für den Bürgermeister zu sein, entbehrt der Substanz. Solange ein Bürgermeister sein Bestes gibt, besteht kein Grund, dass ihm seine ihn tragende Gruppierung nicht den Rücken freihält und die notwendige Mehrheit im Gemeinderat verschafft. Konrad Wagner war ein Bürgermeister für alle Ortsteile und hat in seiner Amtszeit die weitere Zusammenführung von den ehemals neun eigenständigen Gemeinden hervorragend gelöst. Er schuf ein Klima, in dem Gemeinschaftssinn und das Ehrenamt besonders wichtig waren und unterstützt wurden. Für das Ziel, eine „liebens- und lebenswerte Gemeinde“ zu erreichen, brachte er die notwendige Flexibilität und das politische Geschick mit, die Aufgabenstellungen der Gemeinde zu erkennen, zu meistern und den Entwicklungen anzupassen. Konrad Wagner hat in diesen vielen Jahren gemeinsam mit dem Gemeinderat und den Bürgern und Bürgerinnen viele Dinge auf den Weg gebracht. Besonders zu loben ist sein Engagement im Jugend-, Bildungs- und Kulturbereich, ebenso sein Einsatz für die Gemeindepartnerschaft mit Nagyvenyim in Ungarn. Die FWG bedankt sich bei Konrad Wagner für seine Arbeit und wünscht ihm alles Gute und viel Gesundheit für die Zukunft. Die „Ära Wagner“ wird in die Geschichte der Gemeinde Altomünster als Epoche der notwendigen Modernisierung eingehen.
Sprecher der FWG Altomünster
Hubert Güntner
Weidenstraße 4
85250 Altomünster
Hier geht’s zum FREIE WÄHLER Kreisverband Dachau e.V.